Nach bereits zwei blutigen Kapiteln auf dem PC dürfen Kämpfer gegen düstere Untote nun auch auf der PS4 und Xbox One zu den Waffen greifen. Denn nun präsentiert Spieleschmiede Rebellion mit „Zombie Army Triology“ das Gesamtpaket aus dem ersten, zweiten und aktuellen dritten Ableger von Zombie Army. Doch kann die Konsolenversion von „Zombie Army Trilogy“ mit seinen grausamen Zombiescharen, X-Ray-Cam und jeder Menge Kopfschüsse überzeugen? Wir verraten es euch in dem folgenden Test.
Wenn der grausamste aller Anführer die Toten heraufbeschwört
Wir schreiben das Jahr 1945. Der Zweite Weltkrieg ist so gut wie verloren und Berlin liegt in Schutt und Asche. Hitler sieht sich seiner Niederlage gegenüber und macht einen letzten, grausamen Schachzug: Mithilfe eines Artefaktes beschwört er eine Armee untoter Soldaten herauf, um die Herrschaft doch noch an sich zu reißen. Doch er hat die Rechnung ohne den Spieler gemacht, der in die Rolle eines mutigen Widerstandskämpfers schlüpft und die Zombies mit dem Scharfschützengewehr ordentlich aufs Korn nimmt. Bis an die Zähne bewaffnet gilt es nun, den Zombies die Knochen bis zu den Kauleisten wegzuschießen.
Die Geschichte – wenn man sie überhaupt so nennen darf – lässt Erinnerungen an Zombiefilme aus den 80ern wach werden, in denen haufenweise Untoter stupide niedergemetzelt wurden. Großes sollte man hier also nicht erwarten, dennoch versprüht das Spiel gerade wegen dieser Einfachheit seinen ganz eigenen Charme.
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[tab title=”Die deutsche Version “]Zombie Army Trilogy hat von der USK eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten und ist nicht beschnitten. Auch gibt es in der deutschen Version die X-Ray-Cam. Die verfassungsfeindlichen Symbole wurden dagegen ersetzt.[/tab]
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Die ersten zwei Episoden des Games sind dabei streng an die PC-Version vom Zombie Army gehalten und in je fünf Abschnitte unterteilt. Sowohl für die PlayStation 4 als auch die Xbox One Version verpasst Rebellion dem Game eine ganz neue dritte Episode mit weiteren fünf Missionen, welche das Spiel zu einer Gesamtspielzeit von insgesamt ca. 15 Stunden und „zombifizierten“ 15 Leveln komplettieren.
Startet der Spieler eine Kampagne, erhält er zudem genug Spielraum und hat die Möglichkeit, in einem der drei Kapitel direkt zu beginnen.
Die X-Ray-Cam lässt es ordentlich in den Köpfen unserer Gegner krachen
Am Spielverlauf hat sich gegenüber der PC-Version nichts geändert. Das Game bleibt seinem Prinzip treu, auf Schleichen oder taktisches Vorgehen gänzlich zu verzichten, so wie wir es aus der Sniper Elite Serie bereits kennen. Vielmehr charakterisieren streng lineare Level das Spiel, in denen wir uns immer und immer wieder durch eine Vielzahl Untoter im zerstörten Berlin kämpfen. Ziel jedes Levels ist es also, sich von Zielpunkt zu Zielpunkt zu metzeln und darauf zu hoffen, dass nach der nächsten Zombieschar ein rettender Checkpoint folgt. Hier verschenkt Zombie Army leider viel Potenzial und verkommt schnell zum stupiden Dauergeballer.
Auch die Charakterauswahl glänzt nicht gerade vor Ideenvielfalt. Zwar stehen dem Spieler vier männliche und vier weibliche Charaktere zur Auswahl, diese unterscheiden sich jedoch lediglich optisch. Hier hätte das Spiel durchaus mehr wagen können und jede Figur mit ganz eigenen Schusswaffen und Fähigkeiten versehen können.
Nunja, zumindest hat sich Rebellion in Sachen Schusswaffen ordentlich ausgetobt: aus rund 25 Schießprügeln darf der Spieler auswählen, um seinen Kämpfer zu Beginn jeden Levels mit jeweils drei Waffen auszustatten. Weiterhin werden uns Stielhandgranaten, Stolperfallen und Landminen an die Hand gegeben, die insbesondere in höheren Schwierigkeitsgraden unverzichtbar sind.
Für die richtige Abwechslung im Spiel sorgt zudem die X-Ray-Cam. Wurde ein Zombie per Zielfernrohr anvisiert, verfolgt die Kamera die Flugbahn der Kugel und zeigt bei kritischen Treffern detailgenau und per Röntgenblick wie die Kugel den Schädel der Untoten zersplittern lässt. Hierbei untermalt Rebellion, wie gewohnt, die Szene mit einem hohen Gewaltgrad und jeder Menge Blut. Angesichts der USK ist es allerdings verwunderlich, dass Rebellion nichts weggeschnitten hat. Wer auf diese Bilder dennoch verzichten möchte, kann dies entsprechend in den Einstellungen anpassen.
Solo vs. Koop
Wie bereits angedeutet, geht „Zombie Army Trilogy“ in Sachen Spielspaß schnell die Puste aus und das Game mutiert zum 0815-Shooter. Zwar verfügt der Solomodus über noch weitere Schwierigkeitsgrade (auf dem Modus „Sniper Elite“ muss u. a. die Windrichtung beachtet werden), doch diese können die linearen Level und sich immer wiederholenden Missionen nicht wieder wettmachen.
Weitaus spaßiger wird das Spielunterfangen hingegen im Online-Koop-Modus, bei dem sich bis zu vier Spieler auf fünf Karten gemeinsam gegen die Zombiehorden stellen können. In diesem Modus sollte die Gruppe allerdings perfekt funktionieren und sich stets gut absprechen. Hat der Spieler sein passendes Team gefunden, bereitet das Zombie Gemetzel jedoch gleich doppelt Freude, da auch sehr anspruchsvolle Level zu meistern sind. Neben dem klassischen Storymodus erwartet den Spieler zudem ein neuer Horde-Modus, indem er sich immer stärker werdende Zombies stellen muss. Hier spielt „Zombie Army Trilogy“ seine Stärken voll aus und sorgt für die richtige Langzeit-Motivation seitens des Spielers.
Fazit: Unspektakulär, aber vor allem im Koop-Modus lohnenswert
„Zombie Army Trilogy“ kann uns trotz ausgefeilter Kill-Cam im Test leider nicht gänzlich überzeugen und verschenkt durch strikt lineares Leveldesign sowie mäßiger Ideenvielfalt ordentlich Potenzial. Allerdings kann der Koop-Modus wirklich begeistern und rechtfertigt vollends die Anschaffung des Spiels.
Technisch schneidet „Zombie Army Trilogy“ ganz solide ab und Rebellion fängt die Atmosphäre des Zombie-Untergangsszenarios sehr gut ein. Sowohl Geräuschkulisse als auch Sound fügen sich gekonnt in das Spiel ein und untermalen die düstere Stimmung perfekt.
Wer auf spektakuläre Momente verzichten kann und sich nicht zu schade dafür ist, intellektuellen Anspruch auch mal zu vernachlässigen, kommt mit diesem Game zweifelsohne auf seine Kosten.