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Schon seit Ende 2015 kauft das französische Telekommunikationsunternehmen Vivendi fleißig Anteile an Ubisoft. Nach Angabe Vivendis ist keine Übernahme Ubisofts geplant, doch Ubisoft spricht von einer „feindlichen Übernahme“. Jeder der die Meldungen verfolgt hat weiß, dass Ubisoft dank eines Bündnisses mit mehreren Großinvestoren eine mögliche Übernahme Vivendis abgewehrt hat. Doch der Kampf ist noch nicht zu Ende und Vivendi hält nach wie vor über 27 % der Anteile (24,5 % Wahlrecht) an Ubisoft.

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Droht Ubisoft die feindliche Übernahme?

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27 %? Als ich zum ersten Mal 27 % hörte, war ich ein klein wenig verwirrt. Braucht es nicht 50 % plus eine Aktie um einen Konzern zu übernehmen? Vielleicht geht es ja manchem Leser genau so. Wieso ist die Rede davon, dass Vivendi Ubisoft übernehmen möchte, wenn 27 % doch noch ein beträchtliches Stück von 50 % entfernt sind?

Offensichtlich gibt es mehrere Details, die Ubisoft Sorgen machen. An erster Stelle hat Vivendi mit seinen derzeitigen Anteilen das Recht, einen Sitz im zehnköpfigen Vorstand von Ubisoft zu erwerben. Das würde es Vivendi erlauben, unmittelbar großen Einfluss auf Ubisofts Firmenpolitik zu nehmen. Vivendi hat dieses Recht vorerst nicht eingefordert (wie unter anderem das Wall Street Journal berichtete).

Darüber hinaus scheiterten bereits einige Abstimmungen, die eine bestimmte Mehrheit erforderten, da sich Vivendi seiner Stimme enthielt. So konnte z.B. eine Entscheidung, bei der es über die Kompensation von Ubisoft-Angestellten ging, nicht getroffen werden.

Doch zurück zur Frage, warum die Furcht vor einer Übernahme so groß ist, wenn Vivendi doch noch ein ganzes Stück von den 50 % entfernt ist. Das französische Aktiengesetz wirft Licht auf die Angelegenheit.

In Frankreich muss ein Investor ein öffentliches Übernahmeangebot machen, sobald er wenigstens 30 Prozent der Anteile eines Unternehmens besitzt. Wenn Vivendi bei 30 % ein Übernahmeangebot machen muss, dann wird Vivendi sicherstellen, dass sich dieses Angebot für die sonstigen Anteilsinhaber lohnen wird. Und dann könnten manche der Großinvestoren die bisher Yves Guillemot (CEO Ubisoft) unterstützen die Seite wechseln und ihre Anteile verkaufen. Die in Ubisoft federführende Guillemot Familie hält nur 13,6 % (20 % Wahlrecht) der Anteile und könnte damit die Übernahme nicht verhindern. Dann wäre die Übernahme Ubisofts durch Vivendi ein realistisches Endergebnis.

27 % sind zwar weit von 50 % entfernt, aber sie sind nicht so weit von 30 % entfernt und sobald Vivendi 30 % der Anteile von Ubisoft besitzt, könnte die eigentliche Übernahme eingeleitet werden. Damit ist nun klar, warum bei Ubisoft die Alarmsirenen schrillen. Aber für die Leser der Gaming-Community bleibt noch eine Frage offen.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Yves-Guillem.jpg” credit=”@ Ubisoft” alt=”Yves Guillemont, Ceo von Ubisoft und Familie halten momentan 13,6 % der Firmenanteile.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Yves Guillemont, Ceo von Ubisoft und Familie halten momentan 13,6 % der Firmenanteile.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Warum sollte mich das interessieren?

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In Foren, Reddit und sonstigen sozialen Netzwerken gibt es viel Gleichgültigkeit und teilweise sogar Häme für Ubisoft. Kommentare wie „Wenn Vivendi UPlay abschaltet gibt es von mir sogar Beifall für die Übernahme.“ sind keine Seltenheit. Ubisoft hat, in den Augen vieler Spieler, wie EA und andere Branchengrößen keinen großen Wert auf Konsumentenfreundlichkeit und ehrliche PR gelegt.

Jährliche Veröffentlichungen von Assassins Creed, Far Cry und anderen Produkten haben zwar auf der wirtschaftlichen Seite Geld gebracht und die Investoren bei Laune gehalten, aber die Spieler zeigen klare Ermüdungserscheinungen und immer weniger Toleranz gegenüber möglichen Problemen (wie z. B. dem schwierigen Start von Asassins Creed Unity). Dazu stand Ubisoft in der Kritik für sein Marketing, dass viele Spieler als irreführend empfanden (siehe der Unterschied zwischen Watchdogs E3 Trailer und der finalen Grafikqualität).

Andere Spieler und Gamingjournalisten wenden ein, dass Ubisoft in jüngerer Vergangenheit konsumentenfreundliche Schritte unternommen hat. Es wurde angekündigt, nicht mehr jährlich Assassins Creed auf den Markt zu bringen und sich mit der Entwicklung mehr Zeit (und mehr Kreativität) zu lassen. In einem Interview bei Gamesindustry.biz kündigte Ubisoft an seine DLC- Politik neu ausrichten zu wollen. Spieler sollten demnächst auch ohne DLC´s die volle Spielerfahrung erhalten. DLC’s sollen mehr optionale Inhalte wie Skins, Customizations und optionale Charaktere, bieten.

Würde Vivendi diese Neue eher konsumentenfreundliche Politik Ubisofts fortführen? Auf die Frage gibt es keine objektive Antwort, aber Yves Guillemot (CEO Ubisoft) ist überzeugt, dass Vivendi die dezeitigen Werte Ubisofts nicht vertreten würde.

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Unser Redakteur Florian gehört zu der Gruppe Spieler, die in ihrer Jugend die allerersten Gehversuche der Spieleindustrie mit "Pong "auf dem Atari, dem Commodore C 64, oder dem ersten Sim City miterlebt haben.

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