Capcom versuchte bereits 2012 mit Operation Raccoon City ein Online-Shooter im Resident Evil Universum anzusiedeln, womit sie kläglich gescheitert sind. Mittlerweile wurde das Spiel vergraben und von Maden zersetzt. Nun wird ein weiterer Anlauf in Richtung Zombie Online- Schlachten unternommen und streicht das Resident Evil vom Cover. Vielleicht will man so die Erwartungen der Resident Evil Fans dämpfen, unsere hat es jedenfalls. Ob der erneute Ausflug gelingt, verrät der Test.
Das Spielprinzip
In Umbrella Corps müsst ihr Euch im Team, welches aus drei Einheiten besteht, gegen das generische Team in zwei Spiel-Modi auf sehr engen und kleinen Maps durchsetzen. Die zwölf Karten, wie zum Beispiel das Umbrella-Labor, Tricell-Hauptquartier, R.P.D. Polizeirevier sowie weitere Schauplätze aus dem Resident Evil Universum sind so konzipiert, so dass man sich schnell über den Weg läuft, und bieten dank mehrerer Ebenen viele Möglichkeiten sich zu verschanzen. Um die lauffaulen und notorischen Drückeberger in der Partie zu halten, kommt nach einer Zeit ein automatisch ausgelöster Umfeldscan, der die Positionen aller auf der Karte markiert.
Demnach verlaufen die Partien – welche von temporeicher Musik begleitet werden – relativ schnell ab, daher kann es vorkommen, dass unser Soldat innerhalb der ersten Sekunden das zeitliche segnet. Von oben dürfen wir nach unserem Ableben, den Teamkameraden per Funk helfen und anhand einer Übersichtskarte die Gegner verfolgen und verraten.
Aus eins macht zwei
Der Mehrspielermodus bietet uns nur zwei Varianten. Zum einen Mulit-Mission, wo wir innerhalb der fünf Minuten so oft spawnen können wie wir wollen um unser Ziel zu erledigen. Das wäre zum Beispiel einen Koffer sammeln, gewisse Punkte halten oder aber Objekte von Zombies klauen. Besonders zu beginn hatten wir Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen, denn bis wir herausgefunden haben was wir nun machen müssen, ist die Runde schon zu Ende. Hätten wir doch zuerst das Tutorial gemacht, denn dort wird alles, was man wissen muss genau erklärt.
Einfacher und etwas spannender ist der Ein-Leben Modus, ganz klassisch mit nur einem Leben pro Runde müssen wir versuchen die Gegner zur Strecke zu bringen. Was uns nicht gefallen hat, viele Spieler robbten durch die Maps, womit sie schwieriger zu sehen, treffen und sogar gleich schnell, wie beim laufen sind. Unserer Meinung nach, hätte Capcom das Hinlegen der Spielfigur nicht mit ins Spiel einbauen sollen, denn dadurch büsst das Spiel Teile seiner schnelle Spielweise ein.
Für den doch recht hohen Preis von knapp 30 Euro hätten wir auch ein wenig mehr Modi erwartet, ein CTF wäre hier bestimmt auch sehr spannend gewesen, aber mal sehen, vielleicht legt Capcom noch Content nach. Bleibt abzuwarten.
Kein Resident Evil ohne Zombies
Wie es sich für Resident Evil gehört, bevölkern selbstverständlich einige infizierte Zombies und Tiere die Karten, welche uns am liebsten verspeisen wollen.
Doch so einfach dürfen sie nicht an uns knabbern, denn alle Spieler besitzen einen sogenannten „Jammer“, welcher uns für die Untoten unsichtbar macht, erst wenn dieser durch einen Gegner beschädigt oder zerstört wird, greifen uns die Biester an und können so zur taktischen Waffe werden. Hier hätte man durchaus mehr machen können, so sind die Untoten meist nur Statisten, die ziellos herumirren.
Fazit
Umbrella Corps ist sicherlich besser als das damals erschienene Operation Raccoon City, dennoch hat das Spiel zu viele Schwächen um sich ernsthaft in der Community zu etablieren. Schaut man über die relativ mittelmäßige Grafik, die viel zu dichte Kameraperspektive, die wenigen Spielmodi und ständigen Warteschlangen in der Lobby hinweg, so bleibt leider vom Spiel nicht mehr viel Positives übrig. Für kurze Partien zwischendurch mag das Spiel noch in Ordnung sein, aber ob es die Spieler langfristig binden kann, bleibt fraglich.