Zwischen Star Trek und Andromeda … und The Walking Dead
Spaz 1 war für mich ein kleiner Überraschungshit. Erst stieß das Spiel bei mir auf Desinteresse. Mit einem kleinen Raumschiff durchs All fliegen und andere Raumschiffe niederschießen. Na jaaa. Klang ja nicht so spannend. Ein Freund von mir schwärmte aber kontinuierlich von dem Spiel und ich kaufte es mir schließlich. Der Einstieg war schwierig. Die ersten zwei bis drei Spielstunden sehr zäh, da mein schwaches Raumschiff immer wieder niedergeschossen wurde. Und nachdem ich es ein paar Stunden gespielt hatte, machte es irgendwann auf einmal Klick und ich konnte nicht mehr aufhören. Und letzten Endes hab ich Spaz durchgespielt. Begeistert durchgespielt. Ein geniales, aber vor allem originelles Spiel mit seinem ganz eigenen Humor. Und jetzt kommt Anfang 2015 Spaz 2 raus und ich kann es kaum erwarten.
Warum machte Spaz 1 Spaß?
Warum machte Spaz (Space Pirates and Zombies) Spaß? Einfach weil es wenig Spiele gibt, die das gleiche Spielprinzip haben. Man hat im Zentrum seine eigene kleine Flotte, bei der man selber die Schiffstypen, Bewaffnung, Panzerung Schilde ect. festlegt und dann fliegt man los (geführt durch eine Kampagne) und erkundet das All, liefert sich Schlachten mit Raumschiffen der galaktischen Ordnungsmacht UCA oder kämpft mit Flotten von zivilen Rebellen. Ein wenig fühlt man sich dabei wie in Star Trek. Wenn auch, statt auf der Brücke, in einer Top-Down-Vogel-Perspektive.
Egal für wen man kämpft. Letzten Endes ist man auf sich gestellt und sollte aufpassen, dass man auch genug Ressourcen hat um zerstörte Schiffe zu ersetzen. An Ressourcen kommt man vor allen Dingen durch das zerstören feindlicher Schiffe und das „Mining“ von Asteroiden. Ich will an der Stelle nicht die Geschichte des ersten Teils spoilern, aber wie es der Titel erahnen lässt, tauchen irgendwann die Namensgebenden Zombies auf und die Geschichte wendet sich. Vom Schlechten zum Schlimmeren.
Nahtloser Übergang
Schön das beim zweiten Teil die Geschichte nahtlos fortgeführt wird. Man lebt im zweiten Teil in einer chaotischen Galaxie ähnlich wie bei der Fernsehseire Andromeda und muss sein Leben in einer Postapokalyptischen Galaxie bestreiten, welche so die logische Folge der Ereignisse des ersten Teils ist. Aber die Zombiebedrohung wurde nicht besiegt. Sie hat sich nur schlafen gelegt. Außerdem kämpft man bei Spaz 2 nicht in der alten 2D Perspektive sondern der zweite Teil hat, dank der Unity Engine, jetzt 3D Kämpfe und es sieht so viel besser aus als der erste Teil.
Das Prinzip ist irgendwo das gleiche. Man ist ein kleiner Weltraumpirat bzw. Freelancer und versucht zu überleben. Erneut wird es eine Geschichte geben, die einen führt, aber das Universum wird wie im ersten Teil frei erkundbar sein, also Open-World oder besser gesagt Open-Universe. Der zweite Teil wird die Stärken des ersten Teils beinhalten, aber darauf aufbauen. Es soll z.B. im zweiten Teil 200 selbstständige von der Ki geführte Raumschiffkapitäne geben, welche mit ihren Schiffen, gesteuert durch vielfältige KI-Skripte, das Universum unsicher machen. Interessant ist, dass diese Kapitäne genauso wie der Spieler nur eines Wollen: Überleben! Dabei hat jeder Kapitän seine eigene Persönlichkeit (altruistisch, aggressiv, kooperativ ect.), welche sein Handeln bestimmt. Die Entwickler habe in ihren Statements in Foren und auf Steam schon angemerkt, dass es irgendwie sinnfrei erscheint, dass sie so viel Energie in die Kapitäne und ihre Skripte stecken, wo die Spieler doch nur einen Bruchteil der Interaktionen dieser Kapitäne mit dem Universum und den anderen Kapitänen mitkriegen werden. Wie manche dieser Kapitäne heroisch kämpfen und letzten Ende die Meisten von ihnen untergehen.
Ich persönlich liebe dieses Feature. Zu wissen, dass die Feinde nicht nur Idioten sind, die das eigene Überleben ignorieren und im Kampkaze-Stil auf einen losgehen, nur um den Spieler zu bedrohen, sondern ihre eigene Agenda haben und einfach nur Überleben wollen ist großartig! Dieses Universum wird lebendig sein und viele Geschichten erzählen und was viel wichtiger ist: Wenn die Kapitäne überleben wollen und alles machen können, was der Spieler auch machen kann (Sternbasen bauen, Ressourcen abbauen, Handeln, Kämpfen, Raumschiffwracks plündern), dann ist das Spiel nicht mehr Spielerzentrisch, sondern wirklich ein eigenes Universum. Die Entwickler haben ihr kleines Universum mehrmals getestet und schon verlauten lassen, dass sich viele KI-Kapitäne schon sehr intelligent verhalten und z.B. sehr gute Händler sind. In diesem Spiel ist man Teil eines eigenen Ökosystems und nicht mehr „The Choosen One“, um den sich alles dreht. Mir persönlich gefällt diese Abwechslung, nachdem ich genug Bioware-Games gespielt habe (in denen man immer der prophezeite Held, Retter der Welt, Choosen One oder sogar ein Gott ist), sehr gut.
Darüber hinaus können Spieler dieses Mal auch zum Anführer von einer der fünf Fraktionen aufsteigen, welche es im Universum gibt. Ebenfalls ein Fortschritt gegenüber dem ersten Teil mit seinen zwei Fraktionen (UTA und Zivilisten), welchen man sich niemals permanent anschließen konnte. In so einem dynamischen Universum können Fraktionen aufsteigen und Fallen. Freunde und Feinde können gewonnen und verloren werden und natürlich gibt es außer den 200 KI-Kapitänen auch noch Banditen-Flotten und wie wir wissen irgendwann auch wieder die Zombie-Apokalypse.
Wie ihr merkt bin ich guter Dinge, dass Spaz2 wirklich ein gutes Spiel wird. An diesem Punkt bedenke man, dass Minimax Games Studio, der Hersteller der Spaz Reihe aus sage und schreibe zwei Personen besteht. All diese Features und Grafiken plus Geschichte, werden von zwei Programmierern geschaffen, welche nebenbei auch noch in der Community präsent sind, mit ihren Fans reden und Screenshots und Videos veröffentlichen. Dazu sei gesagt das Spaz 2 kein Vollpreis-Titel wird. Vermutlich wird sich der Preis zwischen 10 und 20 Euro bewegen.
Ich denke bei dieser Spielreihe bekommt man viel für sein Geld geboten. Außerdem ist erwähnenswert, dass Minimax bei Teil eins einen kostenlosen umfangreichen DLC veröffentlicht hatte (namens „Bounty Hunters“), welcher neue Schiffe und Mechaniken in das Spiel integrierte. Minimax ist zwar klein, aber eine Spieleschmiede „zum Anfassen“, welche einem wirklich etwas für das Geld bietet. Ich werde Spaz 2 im Auge behalten und bin gespannt, ob Minimax all die Features ins Spiel bringt, welche sie versprochen haben. Merkwürdigerweise glaube ich bei dem kleinen Studio aber mehr daran, dass die Versprechen wahr werden, wie bei den großen Publishern. Spaz 2 ist Indie-Game, wie Indie Game sein sollte. Innovativ. Frisch. Nah am Spieler dran.
Damit Ihr Euch selber ein gutes Bild von dem Spiel machen könnt, könnt Ihr Euch hier die zwei Trailer (mit Ingame-Grafik) die zu Spaz2 veröffentlicht wurden ansehen. Bildet Euch eure eigene Meinung und lasst uns in den Kommentaren wissen was ihr denkt. Hat Spaz2 Hit-Potential?
Der Release Trailer
Der neueste “Zombie”-Trailer