GAIN Magazin

Resident Evil HD Remaster – Review (PS4)

Capcom legt das GameCube-Remake von 2002 in neuer HD-Grafik für Konsolen und PC auf, doch kann der Horror-Klassiker auch im Jahr 2015 überzeugen? Das klären wir im Test ab.

1996 – Capcom veröffentlicht unter der Führung von Shinji Mikami den ersten Teil von Resident Evil (in Japan besser bekannt als Biohazard) für die PlayStation 1 und landet sofort ein Hit. Resident Evil gilt – obwohl nicht der Begründer des Genres – als Inbegriff des Survival Horrors. 2002 überarbeitete Capcom den ersten Teil für die GameCube und verpasst dem Remake neue Inhalte und eine atemberaubende Grafik.

Knapp 13 Jahre später werten die Japaner den Klassiker optisch auf und veröffentlichen ihn als Download-Titel für die PlayStation 4, Xbox One, PlayStation 3, Xbox 360 sowie für den PC.

Der Horror kehrt zurück

An der Story hat sich auch nach 19 Jahren nichts geändert, Resident Evil spielt in einem alten Herrenhaus, wo ein Pharmakonzern namens Umbrella Corporation vortäuscht legale Forschung zu betreiben, doch unterhalb der Villa forscht der Konzern in einem Geheimlabor an Biowaffen, mit dem Ziel einen Superkrieger zu erschaffen.

Als sich im Raccoon Forest mysteriöse Mordfälle mit mutierten Hunden ereignen, entsandt der Polizeipräsidenten seine Spezial-Truppe, das S.T.A.R.S.-Team (Special Tactics And Rescue Service) um die bizarren Morde zu untersuchen. Doch der Kontakt zum Team reißt ab. Kurze Zeit später wird das Alpha-Team zur Bergung und Rettung losgeschickt. Doch als sie das Wrack des Helikopters finden, ist der Pilot bereits tot und von dem restlichen Bravo Team fehlt jede Spur. Daraufhin werden sie von einem Rudel abnormal entstellter Hunden angegriffen und flüchten sich in das sicher geglaubte Herrenhaus …

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Im Herrenhaus lauern so einige Gefahren.

Auf Schnitzeljagd

Zu Anfang verbringen wir viel Zeit im ziemlich dusteren und unheimlichen Herrenhaus, denn wir müssen Raum für Raum nach unseren Teammitgliedern suchen. Natürlich lassen sich nicht alle Räume frei begehen, denn für viele Türen benötigt man bestimme Schlüssel, die man durch teilweise schwere Rätsel finden muss. Zudem wird die Suchaktion durch verfaulte Zombies, die hinter jeder Ecke auf uns lauern und der Ressourcenknappheit erschwert.

Die Untoten können einem kaum gefährlich werden, da sie zu langsam sind. In einer Gruppe aber sind sie eine ernste Bedrohung.

In Resident Evil heißt es: Hirn ein, denn im Herrenhaus verbergen sich viele Rätsel, die es zu lösen gibt. Da diese zum Teil echt schwer sind und hinter vielen auch Gefahren lauern, heißt es gut überlegen, bevor man handelt. Die Rätsel variieren, zum einen benötigen wir einen bestimmen Schlüssel oder eine bestimme Anzahl von Objekten, damit sich verschlossene Türen öffnen lassen oder aber müssen mit Hilfe von Tips Logikaufgaben lösen.

Die Rätsel in Resident Evil sind nicht einfach, hier müssen wir die Gemälde in der richten Farbe anstrahlen.

Je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad man wählt, wobei es einen neuen, leichten Modus gibt, wird die ohnehin schon knappe Munition und weitere Ressourcen gekürzt. Hinzu kommt noch, dass das Inventar sehr begrenzt ist und man nur eine bestimmte Anzahl an Objekten mit sich tragen kann. So hat Jill mit acht Inventarplätzen zwei mehr als Chris.

Da ist schon mit einer Waffe, Munition und einem Schlüssel gut die Hälfte eurer virtuellen Tasche gefüllt. Den Rest kann man in einer Inventarkiste unterbringen, diese findet man aber nur in bestimmen Räumen. Daher muss man es sich zwei Mal überlegen, welche Objekte man für das nächste Rätsel oder Abschnitt benötigt. Als Anfänger wird man hier sicherlich viele Kilometer im Herrenhaus hin- und herlaufen.

Auch mit anderen Charakteren, hier mit der jungen Rebecca Chambers, dürfen wir das Herrenhaus erkunden.

Mittlerweile ist es in vielen Spielen Standard, dass an gewissen Punkten das Spiel automatisch speichert, doch nicht so in Resident Evil. So muss man, wie im original, mit Farbbändern auf einer Schreibmaschine seinen Fortschritt speichern. Auch bei den Farbbändern macht Resident Evil keine Ausnahme, diese sind wie alle Ressourcen begrenzt, daher muss man sich die Farbbänder sinnvoll einteilen. Einerseits trägt das System des Speicherns viel zum Horror und zur Atmosphäre bei, doch für mach einen kann es mitunter zum Frust kommen, wenn man nach einem erfolglosen Kampf mit dem Zwischenboss vom letzten Speicherpunkt beginnen muss.

Aus Alt macht Neu

Das sich optisch einiges getan hat, fällt schon auf dem ersten Blick ins Auge. Die Hintergründe, die schon damals zu Gamecube Zeiten brillant waren, wurden mit HD-Texturen versehen sowie die Charaktere in der Polygonanzahl aufgewertet. Dennoch wirken die Hintergründe teilweise sehr verwaschen und unscharf, auch den Zwischensequenzen merkt man ihr Alter an. Zudem läuft das Spiel in einer 1080p-Auflösung mit 30 FPS (PC-Version läuft mit 60 FPS). Das ist aber bei Weitem noch nicht alles an Neuheiten, die Capcom für die Remaster Version bereithält.

Optisch ist es ganz klar eine Verbesserung, dennoch wirken die Hintergründe verwaschen und unscharf.

Unter anderem wurde der Sound verbessert und überarbeitet, so schlürfen die Zombies nun mit 5.1 Surround Sound durch die Flure. Auch wurde an dem Seitenverhältnis geschraubt, dass damals weit verbreitete 4:3-Format wurde nun durch das modernere 16:9 Seitenverhältnis ausgetauscht. Für alle Nostalgiker, das Seitenverhältnis kann jederzeit im Menü geändert werden. Ganz konsequent waren da die Entwickler aber nicht, im Menü und der Kartenansicht wurde das alte 4:3 Format beibehalten und nicht überarbeitet.

Fazit

Die Auferlegung des 2002-GameCube Remakes für Konsolen und den PC hat sich gelohnt. Das Resident Evil HD Remaster ist und bleibt einfach ein Meisterwerk, mit der verbesserten HD-Grafik sowie dem 5.1 Surround Sound erzeugt das Spiel eine Gänsehaut und vermittelt pures Horror-Feeling. Leider kämpft das Spiel dennoch mit diversen Alterserscheinungen, so sind die Zwischensequenzen unscharf und die Texturen wirken trotz Überarbeitung stellenweise sehr matschig und verwaschen. Zudem ist die Steuerung und die begrenzte Speichermöglichkeit besonders für Neueinsteiger sicherlich gewöhnungsbedürftig.

Wer aber mit den kleinen Schwachstellen leben kann, bekommt ein echten Klassiker der Videospielgeschichte mit forderndem Schwierigkeitsgrad, guten Rätseln und einer klasse Survival-Horror-Atmosphäre. Durch die verschiedenen Spielverläufe und alternativen Enden, bekommt das Spiel zudem ein hohen Wiederspielwert, sodass es sich auch lohnt das Spiel mehrmals durchzuspielen.

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