Nach (zu) langer Zeit erhält die Galactic Civilization Reihe eine Fortsetzung spendiert. Wir haben bei Steam die Open-Beta angespielt und möchten Euch den ersten Eindruck schildern.
Vor dem Kauf beachten!
Galactic Civilizations benötigt derzeit Windows in der 64 bit Edition, was jetzt für uns kein Problem war, aber etwaige Käufer sollten das nicht übersehen. Stardock gibt an, dass diese Voraussetzung Performance und Spielerlebnisgründe hat, und darüber müssen wir mit dem Publisher nicht streiten. Doch sollte sich jeder Interessent vor dem Kauf diese Tatsache bewusst machen, damit er sein Geld nicht für ein (für ihn) nicht funktionierendes Spiel ausgibt.
Ansonsten sind bei der Beta natürlich diverse Funktionen nicht verfügbar und im Spiel selber „ausgegraut“, doch für das Bugfinding und einen ersten Eindruck zum Spielerlebnis ist es definitiv ausreichend.
Der Spielstart
Beim Spielstart sind erst mal nur vier Fraktionen verfügbar, darunter auch altbekannte Fraktionen wie die Menschen und die Drengin. Die Vorteile der Rassen sind klar erkenntlich und auch grafisch versprühen sie den etwas spröden, aber altbekannten Charme, den Veteranen der Serie aus den ersten Teilen kennen.
Die Vorteile der einzelnen Rassen, welche im Auswahlbildschirm angezeigt werden, sind selbsterklärend und erlauben auch Neulingen der Reihe einen leichten Einstieg. Im Zweifelsfall helfen vorbildlich platzierte Tooltipps weiter. Schön ist auch, dass alle Rassen großzügige Mengen an verschieden Schiffsdesigns vorzeigen können, so dass man z.b. eine Rakentenfregatte von einer Strahlenfregatte auch optisch unterscheidbar machen kann, was das Auffinden auf der Karte ungemein erleichtert.
Apropos Karte
Die Karte ist bisher sehr schön umgesetzt und weckt in mir so ein gewisses „Star Trek“ Feeling. Unendliche Weiten… Wurmlöcher und Asteroiden, bewohnbare und unbewohnbare Planeten. Das macht bisher einen wirklich tadellosen Eindruck, allerdings muss man in der Beta noch ein paar Slowdowns und kurze Freezes in Kauf nehmen, wenn man auf der Karte scrollt. Wir sind aber sicher, dass solche kleinen Fehler in der Finalen Version nicht mehr vorkommen werden.
Außerdem ist die Menüführung sehr gut gelungen. Praktisch alle Informationen, Schiffe, Werften und Planeten können auf mehrfache Art und Weise erreicht werden. Entweder über das direkte Anklicken auf der Karte oder die Menüs links oben. Das erlaubt den Spielern ihren eigenen Stil zu benutzen und schnell auf alle relevanten Informationen Zugriff zu nehmen.
Eine wirklich gut gemachte Neuerung ist, die Funktionsweise der neuen Schiffswerften, die nicht mehr Teil des Planeten, sondern als eigene Gebäude auf der Karte platziert sind. Endlich kann man wie in epischen Sci-Fi Filmen seine Werften direkt auf der Karte verzweifelt gegen Angriffe von Feinden verteidigen. Die Produktionskapazität der Werften wird durch die Produktion sogenannter Sponsor-Planeten bestimmt, welche ganz einfach den Werften zugewiesen werden können. Schön ist, dass mögliche Sponsoren auch optisch auf der Karte durch Linien mit der Werft verbunden sind. Auch können Sponsoren sehr weit entfernt von der Werft sein. Bisher scheint es nicht so zu sein, dass es für Nähe oder Ferne bestimmte Boni oder Mali gibt, aber das kann sich natürlich bis zur Finalen Version noch ändern.
Story und Events
Das Intro des Spiels deutet einen Angriff von Menschen an, die allerdings nicht von der Erde stammen und alles Leben im Universum auslöschen wollen. Nicht die alleroriginellste Story, aber immerhin wirft sie doch ein paar halbwegs interessante Fragen auf wie: „Woher kommen diese Menschen?“, „Warum sind sie technologisch, so hochwertig ausgestattet?“, „Was ist die Motivation dieser Fraktion, für den „Kreuzug“ gegen den Rest des Universums?“. Wir hoffen auf spannende Antworten in einem Kampagnen-Modus.
Ansonsten kommen die beliebten Story-Events wieder zurück, welche nun bei der Besiedlung von Planeten regelmäßig getriggert werden und dem Spieler eine moralische Entscheidung abverlangen. Dabei kann er entweder „gut“, „pragmatisch“ oder „böse“ entscheiden. Jede Entscheidung bringt gewisse Vorteile mit sich.
Mit der Zeit werden bestimmte Punkte in den drei verschiedenen Affinitäten gesammelt und man kann spezielle Fähigkeit in den dazu passenden Fähigkeitsbäumen freischalten, welche einem bestimmte Boni bringen. In der Beta stehen noch nicht alle Vorteile zur Verfügung, aber das die Auswahl der eigenen moralischen Ausrichtung, endlich spürbare Konsequenzen hat ist ein Fortschritt gegenüber den Vorgängern, bei denen solche Entscheidungen eher wenig spielerische Auswirkungen hatten.
Zurückgekehrt ist auch der Schiffsdesigner, in dem man jetzt deutlich mehr Schiffsmodelle hat, die man durch Drehungen ihrer Elemente und Bauteile ebenfalls verändern kann.
In der Fertigen Version wird man sicher einige Stunden in dem Designer verbringen und sich seine Traumflotte zusammenbauen.
Was bisher fehlt
Gänzlich vermisst haben wir bisher das Diplomatie-System. Die KI kennt nur eine Sprache: Gewalt. Auch nicht-militärische Spielziele sind bisher deaktiviert, sodass nur der „klassische“ Eroberungsmodus zur Verfügung steht. Die KI zögert deshalb auch keine Sekunde, sofort den Krieg zu erklären. Immerhin weiß man, woran man mit seinen lieben Mitbewohnern ist…
Die Kämpfe sind ganz hübsch, aber sehen bisher nicht überwältigend aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich bis zur Finalen Version noch Änderungen ergeben.
Hier hat ein „Cutter“, eine Laser-Korvette eine feindliche Werft zerstört, welche in einer kurzen Explosion vergeht.
Sonstiges
Der Forschungsbaum ist interessant aufgemacht und in die vier Rubriken: Kolonisierung, Ingenieurwesen, Kriegführung und Einfluss unterteilt. Dabei sind bei bestimmten Technologien auch Spezialisierungen möglich, deren Vorteile immer klar und deutlich herausgestellt sind.
Leider weiß man am Anfang nicht so genau wo die einzelnen Techtrees hinführen und kann so relativ schlecht den technologischen Fortschritt der eigenen Spezies planen.
Fazit:
Der Ausblick den Galactic Civilizations III gibt, ist bisher gut. Es gibt Verbesserung, aber möglicherweise auch alte Schwächen. Die klare Menüführung und die Übersichtlichkeit wurden gegenüber den früheren Teilen definitiv verbessert und die Idee, Belohnungen für moralische Entscheidungen zu vergeben, war wirklich überfällig. In diesem Sinne sehen wir Fortschritte und viel Potential für den neuen Ableger der GC-Reihe. Stardock hat sich definitiv manches Fan-Feedback zu Herzen genommen. Aufgrund vieler nicht einsehbarer Features, die in der Beta deaktiviert sind ist unsere Wertung nur ein Ausblick, eine Einschätzung dessen, was das Spiel in seinem Endstadium hoffentlich liefern wird. Fans der GC-Reihe können sich bedenkenlos an der Beta beteiligen, um bei der Entwicklung dabei sein zu können.
Einschätzung – Gut