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Sie sind heute nicht mehr wegzudenken, World of Warcraft hat eines, Xbox und Playstation haben eines, sogar Steam hat eines. Für viele Spieler sind sie ein zusätzlicher Ansporn, ein Spiel nochmal rauszuholen und öfters zu spielen, für viele verbirgt sich aber auch eine Menge Frust dahinter.
Erfolge und Trophäen sind heute ein wesentlicher Faktor bei der Langzeitmotivation, gerade in Sportspielen sorgen sie für so manche Partie mit einem alten Teil, obwohl der Nachfolger schon längst im Laden oder Regal steht. Und es kommt noch dazu, dass Spieler sich gerne an anderen messen. Waren es früher einfache Highscores oder auch Speedruns, zählen heute die verdienten Erfolge und Trophäen. Im Prinzip wirken sie im Spiel wie im echten Leben – leiste etwas und du wirst belohnt.
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Microsoft als Vorreiter
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2005 führte Microsoft mit dem Gamerscore ihr Erfolgssystem ein. Hier gibt es pro Vollpreisspiel 1000 Punkte zu holen, die sich in den Anfängen noch auf wenige Erfolge verteilten. Später wurden die Punkte pro Erfolg weniger, dafür gab es mehr zu tun. Die Verteilung der Erfolge ist den Entwicklern überlassen, oft gibt es diese für das Durchspielen eines Spiels und dessen Abschnitte und dann nochmal welche für besondere Aktionen im Spiel. Microsoft hat sein System über die Jahre wenig verändert, neu ist eine Anzeige, wie häufig ein Erfolg vergeben ist.
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Weitere Publisher und Hersteller ziehen nach
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Mit der Erweiterung Wrath of the Lich King führt auch Blizzard 2007 ein Erfolgssystem in World of Warcraft ein. Im Prinzip funktioniert es ähnlich wie das System von Microsoft, da dieses System aber nur für ein Spiel gilt, kann man hier besonders tief in die Trickkiste greifen. Für bestimmte Erfolge (sogenannte Metaerfolge) muss man vorher andere Erfolge machen. Dies klingt kompliziert, wird aber auch belohnt, z.B. mit einem Reittier. Erfolge gibt es in jedem Aspekt des Spiels, wer alle Erfolge haben will, muss also zwangsläufig auch alle Bereiche spielen.
Seit Oktober 2007 bietet auch Steam, die größte Internetvertriebsplattform für den PC, ein Erfolgssystem an. Es funktioniert ähnlich wie das System von Microsoft, arbeitet aber nicht mit einer Gesamtpunktzahl sondern mit Leveln. Der Vergleich mit Mitspielern ist eher umständlich. Bis 2008 dauert die Einführung eines Erfolgssystems im Playstation Network. Sony nennt sie Trophäen und teilt sie in Bronze, Silber, Gold und Platin ein. Platin bekommt man immer dann, wenn man alle anderen Trophäen eines Spiels geholt hat, Bronze, Silber und Gold sind Indikatoren für die Schwere und somit Seltenheit der Trophäe. Sony bietet keine Punktzahl sondern ein Level, ähnlich wie Steam.
Im Level aufgestiegen wird natürlich durch den Erhalt von Trophäen, abhängig von der Seltenheit gibt es für Bronze weniger Fortschritt als für Gold. Erst seit 2009 haben alle Spiele Trophäen. Von den Großen weigert sich nur Nintendo ein Erfolgssystem einzuführen. Dies wird damit begründet, dass man den Spielern nicht vorschreiben will, wie sie ein Spiel zu spielen haben sondern diese lieber selbst loslegen sollen.
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Motivation für den Erfolg
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Grob kann man drei verschiedene Motivationen für die Erfolgsjäger festmachen. Diejenigen, die sich mit ihren Freunden messen wollen, diejenigen, die einen möglichst hohen Score oder Level erreichen wollen und diejenigen, die ihre Spielweise anhand der Erfolge wählen, sie quasi als Wegweiser durch das Spiel ansehen. Negativ könnte man anbringen, dass Spiele ohne Erfolge/Trophäen eher nicht beachtet werden. Diese Entwicklung sehe ich aber nicht, Spiele von Nintendo verkaufen sich immer noch, wobei es sicherlich Spieler gibt, die lieber eine Version kaufen, die auch Erfolge hat.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/ps4-erfolge.jpg” alt=”PlayStation 4 Erfolge” align=”center” lightbox=”on” captionposition=”left” revealfx=”off”]
Bewertung der Erfolgssysteme
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Erfolge sind generell eine gute Sache, jeder Spieler kann ja selbst entscheiden, ob und welche er holt. World of Warcraft hat ein System mit Punkten und InGame Belohnungen. Von Zeit zu Zeit fallen Erfolge weg und werden zu Heldentaten, die keine Punkte geben. Das ist ein wenig unglücklich, da der Punktestand so geringer wird. Insgesamt ist es aber für ein MMO ein gelungenes System, da es Spieler auch aufgrund einer Belohnung in Bereiche lockt, die diese sonst meiden würden.
Steam hat ein eher unvollständiges System. Es fehlt die Möglichkeit, jederzeit direkt im Spiel die Erfolge aufzurufen, dies muss über die Steam Software gemacht werden. Auch ist der Vergleich mit Mitspielern umständlich. Sony hat mit seiner Platintrophäe einen echt guten Punkt. Eine Auszeichnung, ein Spiel zu 100% geschafft zu haben, hat etwas für sich. Leider arbeitet Sony aber mit Leveln, was den Vergleich zwischen Spielern schwieriger macht, da man für jedes Level mehr Trophäen braucht. Es ist zwar ein schöner, schneller Vergleich, einmal auf das Level zu schauen, aber für Puristen ist es nicht komplett genug.
Microsoft hat mit der Seltenheitsanzeige schon mal eine gute Verbesserung gebracht, die sich vor allem an tatsächlichen Begebenheiten orientiert. Während man bei World of Warcraft keinen „Spiel fertig“ Erfolg (also Platin Trophäe) einbauen kann, da das Spiel ja nie fertig ist, könnte man dieses aber bei Microsoft und Steam. Microsoft hat dieses nicht, dafür ist der Gamerscore für knappe Kopf-an-Kopf Rennen mit Freunden super geeignet.
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Was zu verbessern wäre
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Das ideale System für eine Plattform wie Steam, Xbox Live oder Playstation Network wäre eine Mischung aus Sony und Microsoft. Die Platintrophäe bei Sony ist wirklich ein enormer Ansporn für Erfolgsjäger, auch ganz schwere Erfolge anzugehen, der Score bei Microsoft ist ein echt guter Indikator für den Wettkampf mit anderen. Ich bezweifle allerdings, dass irgendeiner von den beiden sich dem anderen annähern wird.
Was aber gemacht werden sollte, ist eine Unterteilung in Online und Offline bzw. Multiplayer und Singleplayer. Um 100% der Erfolge zu bekommen, muss man in vielen Spielen zwingend in den Multiplayer. Das ist für reine Singleplayer Spieler ärgerlich, vor allem, wenn die Server abgestellt wurden, der Online Modus von Cheatern beherrscht wird oder verbuggt ist. Ebenso wollen sich einige Multiplayer Spieler nicht durch die Kampagne spielen, da sie es eh nicht interessiert. Manche Hersteller überlegten schon, ob sie die Bereiche vielleicht separat auf den Markt bringen sollen.
Hier wäre also eine Abtrennung sinnvoll. Sobald ich den Singleplayer betrete, habe ich den Eintrag dazu in meiner Erfolgsliste, sobald ich den Multiplayer betrete, den Eintrag dazu. Den Unterschied könnte man mit einem einfachen SP und MP hinter dem Spiel kennzeichnen. Platintrophäen gibt es dann eben für den SP und den MP. Man könnte nun argumentieren, dass man sich halt kein Spiel kaufen soll, wenn es dort Multiplayer Erfolge gibt und man diese nicht machen will. Leute, denen es egal ist, wie ihre Erfolge und Trophäen aussehen, können eben nicht nachvollziehen, wie eine unvollständige Erfolgsliste für einen Erfolgsjäger wirkt.
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Multiplayer-Erfolge
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Und selbst wenn man kein Problem mit Multiplayererfolgen hat, werden die Server ja auch nicht ewig laufen. EA schaltet z.B. die Server für alte Games regelmäßig ab, was ja auch durchaus nachvollziehbar ist, wenn diese kaum genutzt werden. Ich kann also Online Erfolge nicht mehr machen in älteren NBA und FIFA Spielen, selbst wenn ich wollte. Sony macht das ebenso, ich habe deswegen Gran Turismo 5 gar nicht erst angefangen zu spielen, da die Server schon down waren. Es wäre ja super, wenn diese Erfolge und Trophäen dann einfach rausgepatcht werden, oder dass man sie automatisch bekommt (mit 0 Punkten meinetwegen), man will ja keinen Vorteil gegenüber den Spielern haben, die sich diese auch wirklich erspielt haben.
Ideal wäre es also so: Neue Spiele werden in SP und MP aufgeteilt. Alte Spiele bekommen die Erfolge/Trophäen für den Onlinemodus automatisch (mit 0 Punkten) zugeteilt, damit das Spiel komplett wird und man die Platintrophäe bekommen kann. Microsoft führt einen „Fertig“ Erfolg ein, Sony verzichtet auf Level und bringt Punkte. Steam nimmt sich ein Beispiel an dem „neuen“ System und übernimmt es ebenso. Das ist allerdings wohl nur Wunschdenken.
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